Laserbehandlung der Haut

© panthermedia.net igor gratzer

Unschöne Hautzeichnungen können viele Ursachen haben. Angeborene Pigmentstörungen, ererbte Sommersprossen, altersbedingte Pigmentansammlungen oder eben die Tattoo-Jugendsünde. Gerade die lästigen Altersflecke treten zumeist an den sichtbarsten Hautpartien, auf Händen, im Gesicht und im sensiblen Dekolleté-Bereich auf. Bisher war dieses Problem beinahe unlösbar, so bringt die Lasertechnologie jetzt gute Ergebnisse.

Der erste Eindruck, den wir bei anderen hinterlassen, ist in der Regel ein optischer. Wie er ausfällt, hängt eng zusammen mit dem Zustand unseres größten Organs, der Haut. Finden sich dort Pigmentflecke, Narben, erweiterte Äderchen oder Ähnliches, wird das gern als Makel empfunden und Ausschau nach Methoden zur Beseitigung dieser “Schönheitsfehler“ gehalten. Gilt gutes Aussehen doch als Voraussetzung für Glück und Erfolg. Dann heißt die Lösung häufig Laser, ein Verfahren, das aus der modernen Medizin, vor allem aber aus der kosmetischen Dermatologie (Hautheilkunde) kaum mehr wegzudenken ist. Ob Altersflecken, Falten oder zu viel Haare – eine Laserbehandlung kann hier merkbar Abhilfe schaffen.

Wie wirkt Laser?

Laser ist die Abkürzung für Light amplification stimulated emission radiation, was man in etwa mit Lichtverstärkung durch angeregte Strahlungsaussendung übersetzen kann und kommt zustande durch Stimulierung von Atomen (z.B. Gase, Kristalle), völlig identische Photonen, d.h. Lichtteilchen mit genau gleicher Energie, zu erzeugen und abzustrahlen. Das Besondere an dieser Form von Licht: Es ist monochromatisch (besteht aus genau einer Wellenlänge), kohärent (alle seine Wellen schwingen in der gleichen Phase) und gebündelt (strahlt nur in einer Richtung), was seinen punktgenauen Einsatz erlaubt.

Die zur dermatologischen Anwendung kommenden Laser-Arten unterscheiden sich im Verfahren der Laserlicht-Erzeugung, der Stärke seiner Bündelung und der Dauer des Auftreffens der Lichtimpulse auf die Haut. Das gewählte Verfahren (Farbstoff-, Rubin-, Alexandrit-, Neodym-YAG-, Erbium-, CO2-, Dioden-Laser, IPL = Intensive Pulsed Light u.a.) richtet sich nach der zu behandelnden Hautveränderung.

Laufend werden neue Geräte entwickelt, die immer exakter arbeiten und bei immer weniger unerwünschten Nebenwirkungen. Allen Systemen gleich ist jedoch das Wirkprinzip: Ein Laserstrahl durchdringt die Hautoberfläche und zerstört in der Haut mittels Wärme unliebsame Veränderungen wie z.B. verfärbte Stellen, wobei eine falsche Dosierung zu schweren Verbrennungen führen kann. Deshalb gehört die Laser-Therapie in fachkundige Hände, damit es zu keinen Hautschäden kommt und umliegendes Gewebe heil bleibt. Da die Haut umso rascher “verdampft“, je dunkler sie ist, sollte Laserlicht nicht auf gebräunter Haut angewendet werden.

Wogegen hilft Laser?

Eine Laserbehandlung der Haut ermöglicht eine mehr oder weniger dauerhafte Lösung bei

  • Gefäßveränderungen: Feuermale, Blutschwämme, Besenreiser, Teleangiektasien (erweiterte Äderchen), Couperose/Rosazea(Hauterkrankung mit Gefäßerweiterungen)/Rhinophym (Knollennase, “Säufernase“), Spider Naevi (Spinnengewebsmale, rötliche Hautveränderungen mit zentral sichtbarem dickerem Gefäß, von dem spinnengewebsartige feine Verästelungen ausgehen)
  • Pigmentablagerungen: Altersflecke, Epheliden (Sommersprossen), Café-au-lait-Flecken (Milchkaffee-Flecken), überpigmentierte Narben, Tätowierungen, Schmutzeinsprengungen
  • gutartigen Hautneubildungen: Warzen, Muttermale, Narbenwucherungen
  • störenden Gesichtsfältchen, Schwangerschaftsstreifen, Akne-, Verletzungs-, Operations-, oder Windpocken-Narben
  • übermäßiger oder unerwünschter Behaarung

Pigment-Entfernung mit Laser

Ein sogenannter Altersfleck (Lentigo senilis, Lentigo solaris, Sonnenfleck) entsteht durch UV-Bestrahlung (Sonne, Solarium), hauptsächlich an Handrücken, Unterarmen, Dekolleté und im Gesicht Diese Pigmentansammlung in der Oberhaut kommt selten allein, besitzt keinen Krankheitswert, wird jedoch oft als kosmetisch störend empfunden, ist er doch ein Zeichen schwindender Jugend. Altersflecke werden gezielt mit kurzen Lichtpulsen (Rubinlaser) in Bruchstücke zersprengt, die in Form einer oberflächlichen Kruste oder vom Lymphsystem abgebaut werden.

Auf ähnliche Weise lassen sich auch andere Hyperpigmentierungen wie z.B. die genetisch bedingten Sommersprossen beseitigen. Häufig ist dazu lediglich eine Sitzung nötig. Die Lasertherapie der Pigmentflecke ist in der Regel nahezu schmerzfrei, sodass nur selten – bei besonderer Schmerzempfindlichkeit – örtliche Betäubungsmittel zur Anwendung kommen. Meist heilen die behandelten Flächen problemlos ab.

Enthaarung mit Laser

Die Wirksamkeit der Epilation (Haarentfernung) mit Laser erstreckt sich in erster Linie auf dunkle, starke Haare (z.B. Achselhöhle, Bikinizone, Beine, ausgeprägter “Damenbart“). Trotz Auftragen eines kühlenden Gels vor der Therapie und Anwendung eines integrierten Kühlsystems während der Laserung bleibt die behandelte Hautfläche danach eine Weile gerötet und kann auch etwas schmerzen, was sich durch das Auftragen einer Salbe mit lokalem Betäubungsmittel abmildern lässt. Vereinzelt zeigt sich eine Blasen- und Krustenbildung oder Pigmentveränderungen.

Um eine dauerhafte Enthaarung zu erzielen, sind in der Regel Folgebehandlungen erforderlich, denn das erfolgreiche Verbrennen einer Haarwurzel gelingt nur in der Wachstumsphase des Haares, nicht in seiner Ruhephase – und es befinden sich nie alle Haare in der gleichen Phase.

Faltenglättung mit Laser

Zur Straffung der Haut dient ein Laser-Peeling (Laser-Skin-Resurfacing), bei dem die oberen Hautschichten mit dem Laser akkurat entfernt werden. Dabei wird einerseits eine Neubildung von Hautzellen, andererseits von Kollagen angeregt, sodass die Haut eine Verjüngung und gleichmäßigere Pigmentierung erfährt. Ein klassisches Facelifting bei ausgeprägten Mimikfalten kann die Laser-Methode zwar nicht ersetzen, doch zumindest ergänzen, wenn nach dem chirurgischen Eingriff kleine lichtbedingte Fältchen verbleiben. Bis zu fünf Jahre lang soll der Behandlungserfolg anhalten. Als Folgen des Laser-Peelings treten vorübergehende Hautreizungen, -rötungen und –schwellungen auf. Gelegentlich kommt es auch zu unerwünschten Wirkungen wie einer Narbenbildung und Veränderungen der Mimik.

Tattoo-Beseitigung mit Laser

Tätowierungen geschehen oft aus einer Laune heraus, z.B. als “ Jugendsünde“. Später bereuen viele die scheinbar unwiderrufliche Verewigung einst geschätzter Motive auf ihrer Haut. Auch beim Permanent Make-up entscheiden sich manche Trägerinnen um. Ebenso kommt es zuweilen zu störenden Schmutzeinsprengungen (z.B. nach Unfall mit Feuerwerkskörper) in die Haut. Hier bietet Laser einen Ausweg, indem er die obere, gefärbte Hautschicht abträgt. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn Tattoos können unterschiedlich tief sitzen und bestehen oft aus verschiedenen Farben, die nicht alle gleich gut auf den Laser ansprechen (meist erfolgreich: schwarz, dunkelblau und rot, schwieriger: helle Farben), sodass oft mehrere Sitzungen nötig sind. Mögliche Komplikationen einer Tattoo-Entfernung (Tattoo Removal) sind – ev. auch irreversible – Änderungen der Farbstoffe (z.B. helle Farbtöne werden dunkel) oder allergische Reaktionen (Vorsichtsmaßnahme: Testbehandlung an kleinem Hautareal als Verträglichkeitsprobe).

Sicherheit, Nachbehandlung und Kosten

Behandlungen mit Laser sind schonend, relativ kurz und unblutig, ambulant und teilweise ohne (lokale) Betäubung durchführbar, weshalb sich die Risiken gering halten. Gefürchtete Komplikationen wie Verbrennungen oder Narben gehören dank moderner Technik weitgehend der Vergangenheit an. Lediglich vorübergehende Schwellungen oder Rötungen treten als unmittelbare Folgen der Therapie auf.

Es entsteht an den behandelten Hautarealen eine neue und glattere Haut. Darüber hinaus stimuliert die Laserbehandlung in den unteren Hautschichten die Bildung neuer und kürzerer Kollagenfasern, die eine zusätzliche Straffung der Haut bewirken. Damit diese Regenerationsprozesse ungestört ablaufen können, ist übermäßige Sonneneinstrahlung für mindestens zwei Wochen nach der Laserung zu vermeiden und auf guten Sonnenschutz der Haut zu achten.

Die Kosten einer Lasertherapie hängen ab von der angewandten Technik und Größe der behandelten Fläche bzw. Dauer der Therapie. Sie können – z.B. bei ausgedehnten Epilationen oder einer schwierigen Tattoo-Entfernung – bis zu einigen tausend Euro betragen.

 

Aktualisiert am: 13.5.2014

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