Behandlung von Besenreisern

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Etliche Frauen und auch Männer, egal welchen Alters, Größe, Statur oder sonstiger gesundheitlicher Verfassung leiden unter den auffällig rot-blauen Malen. Besenreiser verschwinden ohne eine entsprechende Behandlung nicht von allein wieder – Sport und gesunde Ernährung helfen da meist wenig.

Vor allem in der warmen Jahreszeit, wenn die Röcke bzw. Hosen kürzer werden, machen sich auch die “kleinen Schwestern“ der Krampfadern (Varizen) unschön bemerkbar: Besenreiser (Mikrovarizen, Besenreiservarizen), strahlen- oder fächerförmig geschlängelte rote Äderchen, die so dicht unter der Haut liegen, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen sichtbar werden. Medizinisch kaum behandlungsbedürftig, da häufig symptomlos, aber kosmetisch störend bringen sie viele ihrer “Besitzer“ dazu, nach Abhilfe zu suchen, denn sie verschwinden nicht von allein. Eine dauerhafte Beseitigung kann keine Methode versprechen, weil sehr oft an anderen Hautstellen neue Besenreiser entstehen. Längerfristige Erfolge verschaffen aber die Verödung (Sklerosierung, Sklerotherapie), Laser- und Hochfrequenztherapie mit Radiowellen.

Vor einer Besenreiser-Behandlung prüft der Hautarzt  oder Angiologe (Gefäßspezialist)  mittels Ultraschall, ob behandlungsbedürftige Gefäßprobleme wie etwa Krampfadern oder Thrombosen vorliegen.

Verödung (Sklerosierung)

Die Sklerosierung ist die älteste und am häufigsten angewendete Therapie von Besenreisern. Sie gilt als effektiv und sicher, denn zu dieser Methode gibt es weitreichende Erfahrungen und positive Langzeitstudien. Da es aber zu allergischen Reaktionen auf die verwendete Verödungssubstanz kommen kann, ist ein diesbezüglicher Allergietest vor der Therapie sinnvoll.

Zur Sklerosierung injiziert der Arzt sogenannte Antivarikosa (Verödungsmittel, z.B. Polidocanol, Macrogollaurylether) in die erweiterten kleinen Venen. Bei einer neueren Variante, der Schaumsklerosierung, wird das Verödungsmittel mit Luft aufgeschäumt, sodass sich ein Gemisch bildet – mit dem Vorteil, dass weniger Verödungsmittel gespritzt werden muss. Die Antivarikosa erzeugen künstlich eine Entzündung der Äderchen, deren poröse Wände daraufhin verkleben, sich bindegewebig umbauen und verschließen. Ausgetretenes Blut wird resorbiert. Die Besenreiser bilden sich zurück. Diese Vorgänge werden durch einen nach der Behandlung angelegten Druckverband bzw. das Tragen von Stützstrümpfen unterstützt.

Die Behandlung ist nahezu schmerzfrei und wird ambulant durchgeführt. Die Dauer und damit Kosten einer Besenreiserverödung richten sich nach der Menge und Verästelung der zu behandelnden Äderchen. Sie kann sich über mehrere Sitzungen erstrecken. Nachbehandlungen sind eher selten nötig. Als Nachwirkung kommt es an den behandelten Stellen zu einer vorübergehenden starken Rötung. Als Nebenwirkungen können kleine Blutungen oder Blutergüsse, Wundheilungsstörungen oder eine Infektion, sehr selten auch ein dauerhaftes Taubheitsgefühl entstehen. Die Sklerotherapie ist also eine effektive, relativ schnelle, komplikationsarme und eher kostengünsige (Richtwerte: 70 bis 150 Euro pro Behandlungssitzung) Methode, wenn sie mit ärztlicher Geduld und Akribie ausgeführt wird.

Lasertherapie

Zur Beseitigung zarter, sehr oberflächlich liegender Besenreiser bis zu einem gewissen Durchmesser eignet sich die moderne Lasertechnik (z.B. Neodym-YAG-, Alexandrit-, Farbstoff-Laser). Das gebündelte Licht richtet sich direkt auf die zu entfernenden Besenreiser, verletzt also nicht die Haut und führt zu einer lokalen Hitzeeinwirkung. Die Wände der Äderchen werden quasi verkocht, was einen Abbau der Besenreiser bewirkt. Die Behandlung erfolgt in örtlicher Betäubung und hinterlässt vorübergehende dunkelrote bis fast schwarze Verfärbungen, recht häufig auch Schmerzen. Der Therapieerfolg zeigt sich erst nach dem Verschwinden der Verfärbungen. Es können mehrere Sitzungen notwendig werden. Als unerwünschte Folgen drohen Entzündungen, Pigmentstörungen oder ein dauerhafter Verbleib von Verfärbungen. Die Kosten für die Lasertherapie betragen in – Abhängigkeit von der zu behandelnden Fläche – 30 bis 220 Euro (Richtwerte) pro Sitzung.

Um Pigmentverschiebungen zu verhindern ist es ratsam, vor der Lasertherapie Sonnenbäder und Solariumbesuche vermeiden.

Hochfrequenztherapie & Elektrokauterisation

Auf einem ähnlichen Wirkungsprinzip wie die Lasertherapie, aber mit Hilfe anderer Wärmequellen, basieren Methoden wie die Hochfrequenz- bzw. Radiowellen-Technik oder Elektrokauterisation, bei denen es ebenfalls zu einer Zerstörung der Äderchen mittels Hitzeeinwirkung kommt. Im Fall der Hochfrequenztherapie erfolgt die Wärmezufuhr mittels per in das Gefäß eingestochenem, winzigem Katheter. Bei der Elektrokauterisation sind es Schwachstromgeräte, an denen kleine Nadeln oder Kugeln sitzen. Auch diese Therapien werden in Lokalanästhesie durchgeführt, verursachen eine “Verkochung“ der Besenreiser, hinterlassen Hautverfärbungen und können die gleichen Nebenwirkungen aufweisen wie die Laserbehandlung.

Nach der Behandlung

Da all diese Methoden abgestorbenes Gewebe hinterlassen, besteht in der Zeit nach der Therapie ein erhöhtes Thromboserisiko. Um einem Blutgerinnsel vorzubeugen, kann daher ein Blutverdünner verschrieben werden. Nach der Behandlung von Besenreisern unterstützen individuell angepasste Kompressionsstrümpfe den Blutfluss und wirken der Entwicklung von Krampfadern entgegen. Deshalb ist es ratsam, eine Besenreiser-Therapie im Herbst oder Winter anzugehen – wenn die Hitze diese Maßnahme nicht unerträglich macht.

Salben, Cremes, Tabletten

Was so manche Werbung verspricht, klingt zu schön, um wahr zu sein: Statt der Pikserei oder schmerzhaftem Laser einfach eine Salbe auftragen oder Pillen schlucken und die unästhetischen Gefäßgeflechte verschwinden. Dazu dienen Cremes und Salben mit Wirkstoffen aus Rosskastanien (Aescin), rotem Weinlaub oder Mäusedorn, die gefäßabdichtend wirken und so Schwellungen verhindern sowie die Blutgerinnung förderndem Vitamin K1, das die Blutzirkulation verbessern und so die Venen entlasten soll. Doch Illusionen sind unangebracht. Die Salben, Gels und Cremes haben eine angenehm kühlende Komponente, die Äderchen bringen sie aber nicht zum Verschwinden.

Oral kommen hauptsächlich sogenannte Ödemprotektiva zum Einsatz. Das sind Präparate, die entwässern und dabei günstigerweise den Venendruck senken. Auch in ihnen sind ähnliche Wirkstoffe enthalten wie in den Lokaltherapeutika, also Flavonoid-Derivate aus dem roten Weinlaub und dem japanischen Schnurbaum (z.B. Oxerutin, b-Hydroxyethylrutosid) sowie Aescin-Extrakte aus Rosskastaniensamen. Keine Frage – die Substanzen haben – vor allem aufs subjektive Befinden – positive Effekte. Zum Beispiel fühlen sich die Beine weniger schwer an. Als alleinige Maßnahme gegen die unerwünschten Äderchen genügen sie jedoch nicht.

Besenreisern vorbeugen

Um den Therapieerfolg langfristig zu sichern oder auch grundsätzlich die Entstehung von Besenreisern abzuwenden, gibt es einige Maßnahmen, wie sie auch gegen Krampfadern empfohlen werden – allerdings ohne Erfolgsgarantie. Dazu gehören etwa:

  • die Vermeidung bzw. der Abbau von Übergewicht
  • regelmäßig Sport (günstig: Ausdauersportarten, bei denen die Beine keiner übermäßigen Belastung ausgesetzt sind wie z.B. Radfahren und Schwimmen, Venengymnastik) und Bewegung (“Treppe statt Lift“; “Lieber Laufen und Liegen – statt Sitzen und Stehen“)
  • das Tragen von Kompressionsstrümpfen bei längeren Reisen
  • Wechselduschen als Training für die Blutgefäße
  • die Hochlagerung der Beine (mehrmals täglich, nachts)
  • der Verzicht auf enge Kleidung und High Heels
  • für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen

 

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