Verbrennungen

Zusammenfassung
Bei Verbrennungen wird (Haut)Gewebe von oberflächlichen Schichten bis in tiefste Bereiche zerstört.
Was ist eine Verbrennung?
Bei Verbrennungen wird (Haut)Gewebe durch Flammeneinwirkung von oberflächlichen Schichten bis in tiefste Bereiche zerstört. Auch leichte Verbrennungen erfordern ärztliche Betreuung, wenn das betroffene Areal größer als die Innenfläche der Hand ist oder Finger und Zehen ringförmig betroffen sind. Vor allem bei Verbrennungen durch Strom oder radioaktive Strahlung können auch innere Organe betroffen sein.
Wie entsteht eine Verbrennung?
Eine Verbrennung kann auf Hitze von offenem Feuer, Dampf, heiße Flüssigkeiten usw., auf Strom oder Strahlung zurückgehen.
Wie erkenne ich eine Verbrennung?
Vor allem auf die Außenhaut und die Tiefe der Gewebsschäden bezogen werden drei Schweregrade unterschieden.
- Verbrennungen ersten Grades: Die Haut ist gerötet, meist geschwollen und schmerzt.
- Verbrennungen zweiten Grades: Es bilden sich dazu Blasen, die mit Flüssigkeit gefüllt sein können.
- Verbrennungen dritten Grades: Die Haut ist verkohlt oder aber blass, sodass sie auf den ersten Blick gesund wirkt. Sie ist aber nicht mehr elastisch, sondern gibt auf Druck nach, der anfänglich nicht schmerzt, weil die Schmerzrezeptoren und/oder Nervenendigungen ebenfalls zerstört sind.
Abgesehen vom Schweregrad wird die Gefährlichkeit einer Verbrennung auch von ihrer Ausdehnung bestimmt.
- Als „klein“ oder „leicht“ gelten Verbrennung ersten oder zweiten Grades, sofern diese eine gewisse Größe, nämlich die innere Handfläche inklusive Finger des Betroffenen, nicht überschreiten. Das entspricht einem Prozent der Körperoberfläche.
- Als „schwer“ gelten Verbrennungen, die darüber hinausgehen. Sind größere Areale des Körpers betroffen, kommt es (vor allem bei Kindern) durch den Austritt von Gewebsflüssigkeit zu einem gravierenden Flüssigkeitsverlust, der zu einem unter Umständen bedrohlichen Blutdruckabfall (Kreislaufkollaps) führen kann.
Was ist bei einer Verbrennung zu tun?
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei leichten Verbrennungen umfassen vor allem
- Kühlen der betroffenen Stelle mit lauwarmem Wasser und für höchstens zehn Minuten. Wenn der Betroffene fröstelt, sofort aufhören. Besonders bei kleinen Kindern und bei Verbrennungen am Bauch oder Rücken ist diesbezüglich Vorsicht geboten. Eine Aluminiumdecke bietet einen guten Schutz vor Unterkühlung.
Bei schweren Verbrennungen müssen Rettung und Notarzt unter der Telefonnummer 144 verständigt werden, vor allem wenn
- der Betroffene keine Schmerzen spürt,
- es sich um Verätzungen durch Chemikalien oder um Verbrennungen durch Strom handelt und/oder
- Rauch eingeatmet wurde bzw. Schwierigkeiten beim Atmen auftreten.
Wie erfolgt die Diagnose einer Verbrennung?
Eine umfassende Diagnose einer schweren Verbrennung durch den Arzt kann unter Umständen erst nach einiger Zeit gestellt werden, wenn das wahre Ausmaß der Gewebs- und Organschäden kenntlich ist.
Wie wird eine Verbrennung behandelt?
Bei leichten Verbrennungen geht es vor allem darum,
- die betroffenen Stellen sauber zu halten,
- mit Verbrennungssalbe oder -creme einzucremen,
- eventuell eine Cortisoncreme aufzutragen und eventuell mit
- sterilen Wundauflagen oder Fettgitter abzudecken.
- mit Verbrennungssalbe einzucremen und eventuell mit
- sterilen Wundauflagen abzudecken.
Schwere Verbrennungen können verschiedene Maßnahmen erfordern, zum Beispiel
- Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen,
- Antibiotika,
- eine Auffrischung der Tetanus-Impfung,
- Beatmung und
- Hauttransplantationen.
Wie kann ich einer Verbrennung vorbeugen?
Um den relativ häufigen Verbrennungen im Haushalt vorzubeugen, empfiehlt es sich unter anderem,
- beim Kochen die Töpfe am Herd nicht unbeaufsichtigt zu lassen,
- heiße Flüssigkeiten, Chemikalien und Zünder außer der Reichweite von Kindern halten und
- beim Grillen niemals brennbare Flüssigkeiten als „Brennhilfe“ zu verwenden.
Wie verläuft die Verletzung?
Leichte Verbrennungen, die nur die äußersten Hautschichten erfasst haben, heilen im Allgemeinen nach einigen Wochen ohne sichtbare Spuren ab. Schwere Verbrennungen heilen langsamer, wobei sich die Haut von außen nach innen regeneriert. Dabei können beträchtliche Spannungen und Narben entstehen.
Wann sollte ich einen Arzt bei einer leichten Verbrennung aufsuchen?
Wenn Schmerzen, Schwellungen und Flüssigkeitsaustritt zunehmen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch für den Fall, dass nach zwei Wochen noch keine deutliche Besserung eingetreten ist.
Welche Hausmittel gibt es bei einer Verbrennung?
Auf Hausmittel sollte bei Verbrennungen verzichtet werden, da die Wunde so sauber und keimfrei wie möglich gehalten werden sollte.
Weitere Informationen:
Redaktion: Dr. Karin Gruber
Fachliche Freigabe: OA Univ.-Doz. Dr. Friedrich Breier, FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Krankenhaus Hietzing, 1130 Wien
Datum: 30. Dezember 2016
Kategorien: Krankheiten