Sonnenallergie

Zusammenfassung
Bei der Sonnenallergie handelt es sich nicht um eine Allergie, sondern um eine Reaktion der Haut auf UV-Strahlen. Meist besteht die Reaktion in der Bildung eines Ausschlags auf den Hautarealen, die der Sonne ausgesetzt waren. Die Ursachen für eine Sonnenallergie sind vielfältig, die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Häufigkeit des Auftretens.
Was ist eine Sonnenallergie?
Unter einer Sonnenallergie versteht man umgangssprachlich Hautreaktionen, die durch die UV-Strahlen der Sonne oder eines Solariums ausgelöst werden. Es gibt mehrere Arten von Sonnenallergie. Dazu zählen:
- polymorphe Lichtdermatosen mit der sogenannten Mallorca-Akne als Unterform,
- phototoxische Reaktionen,
- photoallergische Reaktionen,
- Lichturtikaria.
Am weitesten verbreitet sind die polymorphen Lichtdermatosen. 15 bis 20 Prozent der Europäer leiden immer wieder daran, jüngere Frauen sind besonders häufig betroffen.
Wie entsteht eine Sonnenallergie?
Die Ursachen für eine Sonnenallergie sind unterschiedlich und beeinflussen das Aussehen der Hautreaktionen. Die Hautreaktionen können
- aufgrund einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit der Haut nur in Folge der UV-Bestrahlung und ohne weitere Einflussfaktoren auftreten, wie die polymorphen Lichtdermatosen und eine ihrer Unterformen, die Mallorca-Akne.
- aufgrund der Einnahme von bestimmten Medikamenten entstehen, die als Nebenwirkung die Haut sonnenempfindlicher machen, wie z.B. Blutdrucksenker, Antirheumatika oder Antibiotika: Das sind die phototoxischen Reaktionen.
- aufgrund von Reaktionen auf UV-Strahlen in Kombination mit Substanzen in Cremen, Gels, selten auch Sonnenschutzmitteln, die auf die Haut aufgetragen werden, auftreten. Dabei handelt es sich um photoallergische Reaktionen.
- binnen auch nur minutenlanger UV-Bestrahlung ohne vorerst bekannten Grund entstehen: Das ist die Lichturtikaria.
Wie erkenne ich eine Sonnenallergie?
Bei der Sonnenallergie kommt es je nach der Ursache zu unterschiedlichen Erscheinungsformen.
- Polymorphe Lichtdermatosen treten binnen 24 bis 48 Stunden nach ersten längeren Aufenthalten in der Sonne typischerweise im Dekolleté und an den Außenseiten der Arme auf. Zu den Symptomen zählen Rötungen, starker Juckreiz und die Bildung von kleinen Knötchen oder Bläschen. Bei der Unterform Mallorca-Akne bilden sich die Knötchen oder Bläschen durch eine Entzündung der Haarfollikel in der Haut.
- Zu phototoxischen Reaktionen kann es schon durch kurze und geringe UV-Bestrahlung der Haut kommen. Die Reaktionen bestehen in einem verstärkten Sonnenbrand, der bereits nach einer sehr geringen Sonnenbestrahlung auftritt, oder in polymorphen Lichtdermatosen.
- Symptome einer photoallergischen Reaktion sind Rötungen, ein Juckreiz, Schuppung, Knötchen und Bläschen.
- Lichturtikaria äußert sich in der Bildung von Quaddeln, die stark jucken und sieht aus wie ein Nesselausschlag.
Wie erfolgt die Diagnose einer Sonnenallergie?
Im Gespräch erfragt der Arzt, unter welchen Bedingungen die Hautveränderungen zustande kamen. Durch einen Blick auf die Haut diagnostiziert er die Hauterkrankung. Falls die Hautveränderungen nicht mehr zu sehen sind, erleichtern Betroffene dem Arzt die Diagnose, wenn sie Fotos von der Entwicklung der Veränderungen mitbringen.
Wie wird eine Sonnenallergie behandelt?
- Behandelt wird eine Sonnenallergie je nach Art der Erscheinungsform. Polymorphe Lichtdermatosen, zu denen die „Mallorca-Akne“ zählt, sind mit entzündungshemmenden, kortisonhaltigen Salben und dem Meiden weiterer UV-Bestrahlung rasch zum Verschwinden zu bringen.
- Bei phototoxischen Reaktionen sollte das Medikament, das die Haut lichtempfindlich macht, gegen ein anderes Präparat ohne die unerwünschte Nebenwirkung ausgetauscht werden.
- Bei photoallergischen Reaktionen muss mithilfe eines speziellen Allergietests nach dem Auslöser gesucht werden. Die einzig mögliche Art der Behandlung besteht im Meiden der auslösenden Substanz.
- Lichturtikaria braucht nicht unbedingt behandelt werden, denn sie verschwindet meist schon binnen weniger Stunden von selbst. Allerdings ist auch dabei das Meiden weiterer UV-Bestrahlung nötig.
Wie kann ich einer Sonnenallergie vorbeugen?
Vorbeugen kann man einer Sonnenallergie im Wesentlichen durch einen ausreichenden Sonnenschutz, vor allem vor UVA-Bestrahlung. Wer trotz guter Sonnenschutzmittel und/oder Bekleidung, die vor der Sonne schützt, immer wieder durch den Einfluss von UV-Bestrahlung Sonnenschäden auf der Haut bekommt, kann überlegen, z.B. vor dem Urlaub vorbeugende Maßnahmen zu setzen, wie eine spezielle Lichttherapie. Dabei wird durch eine Reihe an medizinischen Bestrahlungen mit bestimmten Geräten die Haut an immer höhere Dosen UV-Licht gewöhnt und „abgehärtet“. Wer immer wieder an Lichturtikaria leidet, kann versuchen, ihr durch die Einnahme von Antihistaminika vorzubeugen.
Wie verläuft eine Sonnenallergie?
Polymorphe Lichtdermatosen, phototoxische Lichtdermatosen und photoallergische Reaktionen können bis zu 48 Stunden nach der UV-Bestrahlung auftreten und sich auch bei entsprechender Behandlung einige Tage lang halten. Die Hautveränderungen durch Lichturtikaria treten unmittelbar nach der Bestrahlung auf und verschwinden einige Stunden später von selbst wieder.
Wann sollte ich einen Arzt bei Sonnenallergie aufsuchen?
Wenn die Beschwerden quälend sind, nicht verschwinden wollen oder immer wieder auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Welche Hausmittel gibt es bei Sonnenallergie?
Kühlende Auflagen, auch mit Topfen oder Joghurt können helfen, die Symptome, vor allem den Juckreiz, zu mildern.
Redaktion: Mag. Sabine Stehrer
Fachliche Freigabe: Univ. Prof. Dr. Herbert Hönigsmann, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Wien
Datum: 17. Dezember 2018
Kategorien: Krankheiten