Schuppenflechte

© panthermedia.net, Tracy Hebden

Zusammenfassung
Schuppenflechte ist eine chronische, entzündliche Hautkrankheit, die meist in Schüben verläuft und neben der Haut auch die Gelenke schädigen kann.

Was ist Schuppenflechte?

Bei Psoriasis handelt es sich um eine chronische und entzündliche Hautkrankheit, die oft in Schüben auftritt und mit Gelenkschäden einhergehen kann, bei sehr starker Ausprägung auch mit Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Die Neigung zur Erkrankung wird vererbt, Auslöser sind verschiedene Faktoren. Die Behandlung richtet sich im Wesentlichen nach der Ausdehnung und dem Schweregrad der Erkrankung, kann die Beschwerden lindern und oft sogar über mehrere Jahre völlig unterdrücken. Heilbar ist Psoriasis nicht.

Psoriasis ist eine Hautkrankheit mit verschiedenen Erscheinungsformen. Die häufigste ist die sogenannte Plaque-Psoriasis, bei der sich vorrangig an Ellbogen und Knien, dem Kreuzbein, der Kopfhaut und den Nägeln Plaques („Schuppen“, „Beläge“) bilden, leicht erhabene, silbrig-weiß schuppende, juckende Hautveränderungen. Andere Formen sind die Psoriasis guttata, die Psoriasis pustulosa, die Psoriasis inversa, die palmoplantare Psoriasis und die psoriatische Erythrodermie. Betroffen sind etwa zwei Prozent der Österreicher. Die Krankheit kann in jedem Lebensalter auftreten, meist bricht sie jedoch um das 20. Lebensjahr als sogenannte Typ-I-Psoriasis oder ab dem 55. Lebensjahr als sogenannte Typ-II-Psoriasis aus. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.

 

Wie entsteht Psoriasis?

Die Ursache für Schuppenflechte ist nicht vollständig bekannt. Man weiß aber, dass es eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt, wobei die Gene, die bei der Entstehung der Erkrankung eine Rolle spielen, sowohl das Immunsystem als auch die Haut beeinflussen. Leidet ein Elternteil an einer Typ-1-Psoriasis, erkranken die Kinder mit zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls daran. Sind beide Eltern betroffen, steigt das Risiko für die Kinder, an Psoriasis zu erkranken, auf mehr als 30 Prozent. Des Weiteren ist bekannt, dass die Krankheit durch eine fehlgeleitete Immunreaktion auf unterschiedliche Reize ausgelöst wird, bei der es zur Aktivierung von bestimmten Entzündungszellen und zur Ausschüttung einer Reihe von Entzündungsbotenstoffen kommt. Zu den krankheitsauslösenden Reizen zählen z.B. Infektionen, die Einnahme von Medikamenten oder Stress.

 

Wie erkenne ich Psoriasis?

Psoriasis tritt in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf.

  • Die häufigste Art der Psoriasis, die Plaque-Psoriasis, ist an Schuppen zu erkennen, die vorrangig an den Ellbogen und Knien, im Bereich des Kreuzbeins, auf der Kopfhaut, auch an den Nägeln entstehen. Die Schuppen auf der Haut jucken. Kratzt man sie ab, kommt es zu punktförmigen Blutungen.
  • Die Psoriasis guttata ist an kleinen Verletzungen der Haut in Tropfen- bis hin zur Münzgröße erkennbar.
  • Bei der Psoriasis pustulosa bilden sich Pusteln auf der Haut.
  • Bei Psoriasis inversa schuppt, juckt und nässt die Haut in Hautfalten.
  • Bei der palmoplantare Psoriasis treten die schuppigen, oft juckenden Hautveränderungen an den Händen und Füßen auf.
  • Bei der psoriatischen Erythrodermie ist die gesamte Haut von der Erkrankung befallen.

Wenn Psoriasis neben der Haut die Gelenke mit den Sehnenansätzen befällt, äußert sich das z.B. in Form von Schwellungen einzelner Finger oder Zehen bzw. des Sprunggelenks.

 

Wie erfolgt die Diagnose von Schuppenflechte?

Zeigt sich die Psoriasis in Form der typischen Hautveränderungen, kann der Arzt durch den Blick darauf die Erkrankung diagnostizieren. Bei untypischer Ausprägung wird eine Hautprobe entnommen und untersucht. Zusätzlich können Blutuntersuchungen erforderlich sein, um Begleiterkrankungen zu erkennen.

 

Wie wird Psoriasis behandelt?

Die Therapie richtet sich im Wesentlichen nach der Ausdehnung und dem Schweregrad der Erkrankung, aber auch nach dem Alter und Allgemeinzustand des Betroffenen sowie nach vorliegenden psychosozialen Faktoren.

  • Grundsätzlich empfiehlt sich bei nicht sehr ausgedehntem, leichtem Befall eine lokale Behandlung mit Cremen, Gelen, Salben, Schaumprodukten, Tinkturen etc., die Kortikosteroide und/oder Vitamin-D-Derivate oder Cignolin bzw. Dithranol enthalten.
  • Bei ausgedehntem Befall haben sich als Zusatztherapien zur lokalen Behandlung Lichttherapien bewährt. Diese in unterschiedlichen Varianten, z.B. in Form von Bestrahlungen mit UVB-Licht, Schmalband-UVB, Psoralen+UVA (PUVA), Excimer-Laser oder Excimer-Licht. Auch Solebäder mit anschließender UVB-Bestrahlung, die sogenannte Balneo- oder Solephototherapie, und die sogenannte Heliotherapie, das natürliche Sonnenbad, erwiesen sich als wirksam, letzteres vor allem in Kombination mit einem Bad im stark salzhaltigen Toten Meer.
  • Bei mittelschweren bis schweren Formen der Psoriasis bieten sich als Alternative zu den Lokal- und Lichttherapien sogenannte Systemtherapien mit verschiedenen Substanzen an, wie etwa Retinoiden (Vitamin-A-ähnliche Substanzen), Fumarsäure, Methotrexat, Cyclosporin und Biologika. Letzteres sind Arzneimittel aus der Biotech-Industrie, welche sehr gezielt körpereigene Entzündungsbotenstoffe hemmen.

Ergänzend zu jeder Therapie empfiehlt sich eine konsequente Basispflege der Haut mit rückfettenden Pflegeprodukten, die Hautschuppen lösen und den oft quälenden Juckreiz mindern können.

 

Wie verläuft die Krankheit?

Häufig beginnt Psoriasis mit der Entstehung kleiner Psoriasis-Herde auf einem begrenzten Hautareal, die schuppen oder nässen, jucken, sich röten. Die Krankheit tritt oft in Schüben auf, die Herde können größer werden und sich über den gesamten Körper ausbreiten. Manchmal geht die Entzündung der Haut auf die Gelenke über. Durch die Therapie ist es oft möglich, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern über viele Jahre eine Beschwerdefreiheit zu erreichen. Heilbar ist die Krankheit nicht.

 

Wann sollte ich einen Arzt bei Schuppenflechte aufsuchen?

Sobald sich unklare Hautveränderungen zeigen, empfiehlt sich ein Arztbesuch.

 

Weitere Informationen:

www.pso-austria.org (Website mit Informationen über Psoriasis)

Redaktion: Mag. Sabine Stehrer

Fachliche Freigabe: Univ.-Prof. Dr. Adrian Tanew, Leiter der Psoriasis-Ambulanz an der Abteilung für Allgemeine Dermatologie am Wiener AKH