Saisonale Influenza (Influenza, Virusgrippe, Grippe)

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Zusammenfassung
Unter saisonaler Influenza versteht man das vor allem im Winter gehäufte Auftreten von Infektionen durch Influenza-A- und Influenza-B-Viren.

Beschreibung:

Bei der saisonalen Influenza handelt es sich um eine durch Influenza-Viren (Influenza-A-Viren oder Influenza-B-Viren) hervorgerufene, zumeist fieberhaft verlaufende Infektionskrankheit. Nicht zu verwechseln ist diese „echte“ Influenza mit sogenannten banalen Infektionen durch Schnupfenviren und andere Erreger, die zu leichten „Erkältungen“ führen können.

 

Wie unterscheidet sich die saisonale Influenza von banalen Erkältungen?

Im Gegensatz zum grippalen Infekt, der langsam beginnt und nicht so schwer verläuft, treten die Anzeichen einer Influenza zumeist sehr schnell auf. Meist beginnt die Virusgrippe mit starken Kopf- und Gliederschmerzen, Frösteln bis hin zu schwerem Schüttelfrost, Schweißausbrüchen und starkem Anfiebern. Es kann auch zu Atemwegsbeschwerden, Husten und Halsschmerzen kommen. Normalerweise dauert eine komplikationslose Influenzaerkrankung ein bis zwei Wochen. Die Symptome und das Krankheitsgefühl sind zumeist so schwer, dass der Betroffene fünf bis sechs Tage im Bett verbringen muss.

 

Wer ist durch die saisonale Influenza am meisten gefährdet?

Solche Infektionen können zwar das ganze Jahr über auftreten, doch gibt es eine Häufung vom Spätherbst bis zum Winterende. Das Auftreten solcher Krankheitswellen kann sich zeitlich jedes Jahr etwas anders gestalten. Man schätzt, dass in Österreich jedes Jahr zwischen 300.000 und 400.000 Menschen an der saisonalen Influenza erkranken.

Fachleute gehen davon aus, dass in vielen Fällen Kinder die hauptsächlichen Überträger sind, während Senioren dann oft zu Hause oder in Einrichtungen angesteckt werden. Betagte Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Eine Influenza-Erkrankung kann vor allem für Personen mit chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ein stark erhöhtes Risiko für Komplikationen mit sich bringen. Dazu zählen vor allem eine nachfolgende bakterielle Lungenentzündung (Pneumonie), Herz-Kreislauf-Komplikationen und beispielsweise die akute Verschlechterung von Asthma oder COPD. Laut wissenschaftlichen Studien kommt es in Österreich während jeder Influenza-Saison zu etwa 1.300 Todesfällen.

 

Wie wird die saisonale Influenza diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt am besten durch den erfahrenen Hausarzt. Aufgrund der vom Patienten geschilderten Symptome kann er mit einem Sicherheitsgrad von 85 bis 90 Prozent ohne jeden anderen Test (Labor etc.) eine gesicherte Diagnose stellen.

 

Wie behandelt man eine Influenza?

Zum größten Teil kommen bei der Behandlung der saisonalen Influenza Mittel zur Linderung der Symptome zum Einsatz. Zunächst geht es um die Einhaltung der Bettruhe. Fiebersenkende Mittel können vom Arzt angeraten werden, bei Husten und Abklärung, ob nicht eine Pneumonie vorliegt, auch Hustenmittel. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls zu achten.

Seit einigen Jahren gibt es vor allem zwei Arzneimittel, welche direkt die Influenza-Viren bekämpfen. Sie sind rezeptpflichtig und müssen möglichst schnell nach Auftreten der Symptome, längstens binnen 48 Stunden, eingenommen werden. Diese Medikamente verkürzen die Krankheitsdauer um ein bis zwei Tage und können die Schwere der Erkrankung günstig beeinflussen.

 

Wie kann man einer Influenza-Infektion vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist die jährliche Influenza-Impfung im Herbst. Da sich die weltweit grassierenden Influenza-Viren ständig verändern, muss die Zusammensetzung der Vakzine oft jedes Jahr angepasst werden. Nur die jährlich erfolgende Impfung mit dem aktuellen Impfstoff schützt dann. Die Schutzrate beträgt etwa 70 Prozent. Unspezifisch wirkende „Immunstimulantien“ – oft auf pflanzlicher Basis – werden in den Apotheken angeboten. Sie können aber die Impfung nicht ersetzen.

Die Impfung ist jedem Menschen zu empfehlen, der sich schützen will. Besonders empfohlen ist die Impfung für alle Personen mit erhöhter Gefährdung infolge eines Grundleidens (chronische Lungen-, Herz-, Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Nieren, neurologische Erkrankungen, Stoffwechselkrankheiten (einschließlich Diabetes mellitus) und Immundefekten). Hinzu kommen Schwangere und Frauen, die während der Influenzasaison schwanger werden wollen, sowie Kinder ab dem siebenten Lebensmonat bis vier Jahre. Besonders wichtig ist die Impfung für Menschen über 50, speziell für über 65-Jährige.

 

Weitere Informationen:

http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Praevention/Impfen/Oesterreichischer_Impfplan_2013

www.influenzanet.at

 

Redaktion: Konrad Liebermann

Fachliche Freigabe: Dr. Maria Wagner, Allgemeinmedizinerin, Wien