Nasenbluten

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Zusammenfassung
Nasenbluten entsteht meist durch eine Verletzung bestimmter Blutgefäße (Locus Kiesselbachi) auf der Nasenscheidenwand zwischen dem Nasenvorhof und der Nasenhaupthöhle.

Welche Arten von Nasenbluten gibt es?

Die vordere Nasenscheidenwand ist starken mechanischen Belastungen ausgesetzt. Z.B. durch Nasenbohren oder starkes Schnäuzen können die Blutgefäße leicht verletzt werden. Andere Blutungsquellen in der Nase sind auch möglich. Es gibt auch Nasenbluten in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen.

Lokales Nasenbluten:

  • Konstitutionelles Nasenbluten: häufig bei Kindern.
  • Physikalisch bedingtes Nasenbluten: Nasenbohren, Schnäuzen, Fremdkörper, trockene Luft.
  • Entzündlich: Schnupfen.
  • Knochen- oder Leistensporn: reizt in der Nase die Blutgefäße.
  • Tumore: gut- oder bösartiger Krebs in der Nasenhöhle.
  • Allergie: z. B. Gräser, Tiere, Haustaubmilben.

Nasenbluten als Symptom einer Erkrankung bei:

  • Gefäß- und Kreislauferkrankungen: Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
  • Blutgerinnungsstörungen: Bluter (Hämophilie A und B), Störungen der Blutplättchen (Thrombozyten).
  • Lebererkrankung: Die Leber produziert wichtige Gerinnungsfaktoren.

Nasenbluten bei Medikamenten:

  • Entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente.
  • Medikamente zur Blutverdünnung.

 

Wie wird die Ursache von Nasenbluten diagnostiziert?

Durch das Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) und durch die körperliche Untersuchung wird die Ursache der Blutung festgestellt. Bei der Untersuchung der vorderen Nasenhöhle (anteriore Rhinoskopie) mit Nasenspekulum erkennt der Arzt sofort die klassische Blutungsquelle am Locus Kiesselbachi. Die Lokalisation und Art der Blutung gibt bereits einen weiteren Hinweis auf die Ursache. Danach entscheidet sich, ob eine Blutuntersuchung, bildgebende Verfahren, z.B. eine Computertomographie, oder eine Allergiediagnostik erforderlich sind.

 

Wie wird Nasenbluten behandelt?

Erst Hilfe bei Nasenbluten:

  • Oberkörper hochlagern: Vermindert den Blutdruck, im Liegen ist der Blutdruck höher,
  • Nasenflügel zusammendrücken.
  • Kopf nach vorne beugen: Das Blut staut sich und gerinnt in der Nase.
  • Eiskrawatte: Kalte Umschläge auf den Nacken verengen die Blutgefäße, es blutet weniger.
  • Blut ausspucken: Größere Mengen Blut können einen Brechreiz auslösen.

Reichen die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht aus oder tritt Nasenbluten sehr häufig auf, kann der Arzt das Nasenbluten stoppen. Durch Einlage einer Nasentamponade, Verödung der Blutgefäße mit Silbernitrat oder mit einer elektrischen Pinzette kann die Blutung sehr gut gehemmt werden. Bei unklaren Blutungsquellen hilft zuerst eine Ballontamponade, die sowohl die Nasenlöcher als auch die hintere Nasenhöhle verschließt.

Tumore, Knochen- und Leistensporn werden operativ behandelt.

Bei Allergien werden Antihistaminika eingesetzt.

Ist die Nasenblutung ein Symptom einer Erkrankung, z.B. eines Bluthochdruckes, muss diese behandelt werden.

 

Wie kann Nasenbluten vermieden werden?

Trockene Nasenschleimhäute können mit Nasensprays (Kochsalzlösung) feucht gehalten werden. Bei einem trockenen Raumklima hilft ein Luftbefeuchter. Vorsichtiges Schnäuzen übt weniger Druck auf die Blutgefäße aus.

 

Weitere Informationen:

Redaktion und fachliche Freigabe: Dr. Christian Benisch, Arzt für Allgemeinmedizin in Wien