Masern
Zusammenfassung
Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch ein Virus (Briarcus morbillorum) hervorgerufen wird. In erster Linie erkranken Kinder, aber auch ungeimpfte Erwachsene.
Was sind Masern?
Eine Viruserkrankung. Das hochansteckende Masernvirus, das entweder durch Einatmen, durch Tröpfchenkontakt (Niesen, Husten) oder durch Kontakt mit infektiösen Sekreten übertragen wird, befällt vor allem die Schleimhäute des Atemtraktes und der Augen.
Wie entstehen Masern?
Nach der Ansteckung mit dem Virus treten die ersten Beschwerden nach 8 bis 12 Tagen auf (Inkubationszeit).
Wie erkenne ich Masern?
- Anfänglich kommt es zu Schupfen, Reizhusten, Bindehautentzündung, Halsschmerzen mit rasch steigendem Fieber (bis zu 40 Grad Celsius). In der geschwollenen Mundschleimhaut sind kleine weiße kalkspritzerartige Flecken zu sehen.
- In Folge tritt dann der typische Masernausschlag hinter den Ohren und im Gesicht auf. Die kleinen roten, etwas erhabenen Flecken, die zusammenfließen und später bräunlich violett werden, breiten sich auch über den Oberkörper sowie an Armen und Beinen aus. Das Immunsystem wird durch die Infektion stark geschwächt.
Wie erfolgt die Diagnose einer Masererkrankung?
Der Kinderarzt oder Hausarzt erkennt Masern sehr rasch an den kleinen weißen Flecken auf der Wangenschleimhaut bzw. am charakteristischen Ausschlag hinter den Ohren bzw. am Oberkörper.
Wie werden Masern behandelt?
Gegen das Masernvirus gibt es kein wirksames Medikament. Je nach Krankheitsbild wird der Arzt fiebersenkende Medikamente, Schnupfenmittel oder Hustenstiller verordnen. Komplikationen wie Lungenentzündung oder Ohrenentzündung werden mit spezifischen Antibiotika behandelt. Einmal erkrankt, ist man lebenslang gegen das Virus immun.
Wie kann ich einer Maserninfektion vorbeugen?
Am wirkungsvollsten schützt die Impfung gegen eine Ansteckung mit dem Virus, sie ist für Kinder und Jugendliche im Rahmen des Kinderimpfprogrammes kostenlos. Die 1. Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) wird ab dem vollendeten 9. Lebensmonat verabreicht (bei einer akuten Masernepidemie auch früher), unbedingt aber, bevor das Kind in eine Kinderkrippe kommt. Die 2. Teilimpfung sollte ehestmöglich, frühestens jedoch 4 Wochen nach der 1. Teilimpfung erfolgen.
Nach der Verabreichung von zwei Impfungen besteht ein lebenslanger Schutz. Es sind keine weiteren Impfungen gegen Masern erforderlich.
Fehlende MMR-Impfungen können in jedem Lebensalter nachgeholt werden. Wenn Ungeimpfte oder nur einmal Geimpfte Kontakt zu einer an Masern erkrankten Person hatten, sollten sie binnen drei Tagen eine Schutzimpfung erhalten.
Erwachsene und Jugendliche können auch an Masern erkranken, sie entwickeln meistens einen schwereren Krankheitsverlauf als Kinder. Daher soll bei Schuleintritt bzw. im 13. Lebensjahr der MMR-Impfstatus nochmals kontrolliert und die Impfung bei Bedarf nachgeholt werden. Ist jemand nie an Masern erkrankt und auch nie geimpft worden, so sollte im Erwachsenenalter wegen eines möglichen schweren Verlaufes nachgeimpft werden. Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffe für Nachholimpfungen werden für Erwachsene seit Juni 2014 ebenfalls kostenfrei angeboten, es werden 2 Impfstoff-Dosen empfohlen.
Masern sind weltweit verbreitet. Mehr als eine Millionen Kinder sterben jährlich an den Folgen der Erkrankung. Masern gehören in Entwicklungsländern, insbesondere in Afrika, zu den zehn häufigsten Infektionskrankheiten.
Auch in Europa werden immer wieder Masern-Epidemien gemeldet, etwa 2017 in Rumänien (7500 Fälle), in Italien (4600 Fälle), aber auch in Deutschland (890 Fälle). In der EU starben 2016 13 und 2017 35 Personen in Folge einer Maserninfektion.
An Masern erkranken besonders häufig Kinder unter 5 Jahren und junge Erwachsene, aber auch Personen, die im Gesundheitswesen tätig bzw. viel mit Kindern in Kontakt sind. In Österreich war 2015 mit 309 Betroffenen ein besonders starkes „Masernjahr“.
Wie verläuft die Krankheit?
Die ersten Beschwerden treten zirka zehn Tage nach einer Infektion mit dem Virus auf. Sie gleichen einem grippalen Infekt, ungefähr 14 Tage nach der Ansteckung kommt es zu einem Ausschlag in Gesicht und am Oberkörper, begleitet von Fieber. Nach zirka einer Woche bildet sich der Ausschlag wieder zurück, damit ist auch die Ansteckungsphase vorüber.
Nicht immer verläuft eine Maserinfektion harmlos, bei rund 20 Prozent der Erkrankungen kann sie auch zu Komplikationen wie Gehirnentzündung, Lungenentzündung, Ohrenentzündung oder zu einer schweren Kehlkopfentzündung führen. Selten lösen die Viren eine Gehirnhautentzündung aus.
Wann sollte ich einen Arzt bei Masern aufsuchen?
Der Arzt sollte unbedingt bei Beschwerden, z.B. bei einer starken Augenentzündung, Atemnot, Kopfschmerzen und einem steifen Nacken aufgesucht werden.
Welche Hausmittel gibt es bei Masern?
Da das Immunsystem durch die Maserninfektion sehr geschwächt ist, sollte das Kind im Bett bleiben und erst wieder aufstehen, wenn es drei Tage lang fieberfrei ist. Weil Masern oft eine Reizung der Bindehaut hervorrufen und damit die Lichtempfindlichkeit zunimmt, sollte das Zimmer abgedunkelt werden. Bei Schluckbeschwerden ist pürierte Kost sehr hilfreich, viel trinken ist wichtig
Weitere Informationen:
Voitl P.: Kinderkrankheiten von A bis Z. Wien 2012
Impfplan Österreich 2018
https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/3/3/1/CH1100/CMS1515753153756/impfplan_2018.pdf
Bundesministerium für Gesundheit/ Masern-Kampagne „Keine Masern“
http://keinemasern.at/
Redaktion: Mag. Nathalie Auman
Fachliche Freigabe: DDr. Peter Voitl, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Additiv-Facharzt für Kinderkardiologie – Kinderpulmologie – Neonatologie, www.kinderarzt.at
Datum: 11. Dezember 2018
Kategorien: Krankheiten