Kreislaufzusammenbruch (Kreislaufschock, Schock)
Zusammenfassung
Ein Kreislaufzusammenbruch entsteht durch einen starken, plötzlichen Blutdruckabfall, kann lebensgefährlich sein und erfordert sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Was ist ein Kreislaufzusammenbruch?
Ein Kreislaufzusammenbruch oder Schock wird durch einen raschen Blutdruckabfall ausgelöst. Haut, Arme, Beine und schließliche innere Organe werden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Giftige Stoffwechselprodukte werden nicht abtransportiert und sammeln sich an. Ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen und notfallmedizinische Behandlung kann ein Kreislaufzusammenbruch tödlich enden.
Bei einer umgangssprachlich ebenfalls als „Kreislaufzusammenbruch“ bezeichneten kurzen Ohnmacht handelt es sich genau genommen um ein anderes Ereignis, das als Synkope bezeichnet wird. Zwar kann die Ursache auch dafür in einem starken Blutdruckabfall mit folgender Mangeldurchblutung des Gehirns liegen, es gibt aber auch noch andere Gründe. Dazu gehören rasches Aufstehen aus dem Liegen oder Hocken, aber auch starke Emotionen, etwa großer Schrecken oder große Freude. Eine Synkope geht meist ohne Folgen vorbei. Ein klärendes Gespräch mit dem Arzt könnte jedoch sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn Synkopen häufiger auftreten.
Wie entsteht ein Kreislaufzusammenbruch?
Die Gründe für einen Kreislaufzusammenbruch sind vielfältig, lassen sich aber in drei Gruppen zusammenfassen:
- Eine starke Verringerung des Blutvolumens, die durch äußere und innere Blutungen, Verbrennungen oder extremen Flüssigkeitsverlust zustande kommen kann.
- Ein starker Leistungsabfall des Herzens, der zum Beispiel auf einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie zurückgehen kann.
- Eine extreme Erweiterung der Blutgefäße, an der unter anderem Vergiftungen inklusive Suchtgift, schwere bakterielle Infektionen („septischer Schock“) und allergische Reaktionen („anaphylaktischer Schock“) beteiligt sein können.
Wie erkenne ich einen Kreislaufzusammenbruch?
Die wichtigsten und charakteristischen Symptome eines Kreislaufzusammenbruchs sind
- eine blass-bläuliche und fleckige Haut,
- kalter Schweiß und
- eine flache, rasche Atmung bei niedrigem Blutdruck und hohem Puls.
- Nicht selten verliert der Betroffene das Bewusstsein.
Die Symptome können anfänglich undeutlich ausgeprägt sein. Das gilt vor allem dann, wenn die Ursachen für einen Kreislaufzusammenbruch in Zusammenhang mit extrem erweiterten Blutgefäßen stehen. Die Haut wirkt anfangs noch gut durchblutet und warm.
Was ist bei einem Kreislaufzusammenbruch zu tun?
Ein Kreislaufzusammenbruch ist ein medizinischer Notfall, daher müssen Rettung und Notarzt (Telefonnummer 144) verständigt werden.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme sollte der Betroffene in die sogenannte Schocklagerung gebracht werden. Diese besteht darin,
- die Beine hochzulagern, außer wenn der Schockzustand durch eine Herzschwäche (z.B. Herzinfarkt) verursacht wird – dann ist der Oberkörper hochzulagern, um das Herz zu entlasten!
- den Körper in die stabile Seitenlage zu drehen (vor allem bei Bewusstlosigkeit) und
- den Betroffenen warmzuhalten und ständig zu beobachten.
Blutungen sind nach Möglichkeit zu stoppen.
Wie erfolgt die Diagnose eines Kreislaufzusammenbruchs?
Wenn die Ursachen für den Kreislaufzusammenbruch nicht bekannt sind, ist eine umfangreiche medizinische Diagnose durch den Arzt erforderlich.
Wie wird ein Kreislaufzusammenbruch behandelt?
Die ärztliche Behandlung eines Kreislaufzusammenbruchs richtet sich nach den Ursachen und kann sich demnach von Fall zu Fall sehr unterscheiden.
Wie kann ich einem Kreislaufzusammenbruch vorbeugen?
In vielen Fällen ist es nicht möglich, einem Kreislaufzusammenbruch vorzubeugen. Ein Hitzeschock zum Beispiel lässt sich aber sehr wohl vermeiden, indem für ausreichende Flüssigkeitszufuhr und weniger Sonnenexposition gesorgt wird. Ein allergischer („anaphylaktischer“) Schock kann, wenn möglich, durch Vermeidung der allergenen Substanzen vermieden werden. Bei einer Neigung zu niedrigem Blutdruck können kreislaufstärkende Maßnahmen das Risiko eines Kreislaufzusammenbruchs verringern.
Wie verläuft die Krankheit?
Je nach auslösender Ursache kann ein Schockzustand ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen, notfallmedizinische Behandlung und ärztliche Versorgung tödlich enden.
Weitere Informationen:
Redaktion: Dr. Karin Gruber
Fachliche Freigabe: MR Dr. Robert Mader, Arzt für Allgemeinmedizin in Trofaiach
Datum: 30. August 2014
Kategorien: Krankheiten