Heuschnupfen

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Zusammenfassung
Heuschnupfen ist eine Immunerkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf Eiweiß-artige Substanzen von Pflanzenpollen ausgelöst wird.

Was ist Heuschnupfen?

Beim Heuschnupfen handelt es sich um eine Immunerkrankung, die durch eine allergische Reaktion beim Kontakt mit eiweißartigen Substanzen von Pflanzenpollen ausgelöst wird.

Bei Heuschnupfen reagiert das Immunsystem auf Pollen von verschiedenen Pflanzen so, als wären diese Krankheitserreger: Es produziert Nasensekret und Schleim, provoziert Niesen und Husten sowie Entzündungen, um die vermeintlichen Erreger wieder loszuwerden. Man schätzt, dass etwa 25 Prozent der Österreicher Heuschnupfen haben. Die Neigung zur Erkrankung wird vermutlich vererbt, sie kann in jedem Lebensalter auftreten. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

 

Wie entsteht Heuschnupfen?

Heuschnupfen entsteht vorrangig in der Zeit des Pollenflugs, häufig von Beifuß, Birken, Ragweed und Wiesengräsern, wenn das Immunsystem auf den Kontakt mit Pollen allergisch reagiert.

 

Wie erkenne ich Heuschnupfen?

Die Symptome sind die gleichen wie beim normalen Schnupfen: Niesen, rinnende und verstopfte Nase. Dieser eigentliche Heuschnupfen geht meist mit einem Augenrinnen und Augenjucken sowie geröteten Augen einher, es kann auch zu Husten und Asthmaanfällen kommen. Bei manchen Betroffenen gesellt sich zu diesen Symptomen noch leichtes Fieber hinzu. Die Beeinträchtigungen können so stark sein, dass die Erkrankten nicht mehr arbeiten und auch nicht mehr ihre normalen Alltagserledigungen verrichten können.

 

Wie erfolgt die Diagnose von Heuschnupfen?

Heuschnupfen kann meist schon im Arzt-Patient-Gespräch diagnostiziert werden, aus dem hervorgeht, wann die Beschwerden auftreten und wie sie sich äußern. Durch einen nachfolgenden Allergietest in Form eines Haut- und Bluttests kann herausgefunden werden, auf welche Substanzen die Betroffenen allergisch reagieren und wie stark. Beim Hauttest, dem sogenannten Prick-Test, werden Stoffe, die gängige Allergieauslöser enthalten, in die Haut an der Innenseite des Unterarms eingebracht. Ist man auf die eingebrachte Substanz allergisch, zeigen sich spätestens nach fünfzehn Minuten an den Einstichstellen rote, juckende Quaddeln. Im Blut von Allergikern können zudem Antikörper nachgewiesen werden, deren Menge den Schweregrad der Allergie zeigt. Gehen mit der Allergie auch Husten und Asthmaanfälle einher, empfiehlt sich eine Lungenfunktionsprüfung.

 

Wie wird Heuschnupfen behandelt?

Gut helfen Antihistaminika, Tabletten, die das Freisetzen von Histamin im Körper stoppen, also jener Substanz, die beim Kontakt mit Allergenen die Beschwerden auslöst. Zusätzlich empfiehlt sich die Anwendung von lokal wirksamen Mitteln, wie speziellen Nasensprays, entzündungshemmenden Augentropfen oder Asthmasprays. Die einzige Methode, die Heuschnupfen heilen kann, ist die sogenannte spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung, bei der die Allergene über einen längeren Zeitraum hinweg injiziert werden, um den Körper nach und nach an die Allergene zu gewöhnen und das Immunsystem tolerant für die Allergene zu machen. Bei einer Allergie gegen Gräserpollen hilft die sogenannte Gräsertablette, die nach demselben Prinzip funktioniert. Unter den alternativmedizinischen Methoden haben sich Akupunkturserien bewährt.

 

Wie kann ich Heuschnupfen vorbeugen?

Die einzige Möglichkeit der Vorbeugung vor Heuschnupfen besteht im Meiden des Kontakts zu den allergieauslösenden Substanzen, etwa, indem man in der Zeit, in der die Pollen fliegen, möglichst wenig ins Freie geht, oder Urlaub in pollenarmen Gebieten, wie dem Hochgebirge oder an Orten in Meeresnähe, macht. Noch geforscht wird nach einer Impfung im Säuglingsalter gegen einen eventuell im weiteren Leben entstehenden Heuschnupfen.

 

Wie verläuft die Krankheit?

Bleibt der Heuschnupfen unbehandelt, kann es dazu kommen, dass sich zum Schnupfen noch Augenbeschwerden, Husten bis hin zu Asthma-artigen Anfällen und Fieber gesellen. Nicht selten entstehen außerdem sogenannte Kreuzallergien, bei denen die Betroffenen dann nicht mehr nur auf Eiweißsubstanzen in Pollen, sondern auf ähnliche Substanzen allergisch reagieren, die z.B. in Obst, Nüssen verschiedenen Gewürzen und Sellerie stecken. Zu den Heuschnupfen-typischen Symptomen kommen dann oft noch kurz nach dem Konsum ein Brennen, Rötungen oder ein Anschwellen der Mundschleimhaut hinzu.

 

Wann sollte ich einen Arzt bei Heuschnupfen aufsuchen?

Bei den ersten Symptomen von Heuschnupfen empfiehlt sich ein Arztbesuch.

 

Weitere Informationen:

www.pollenwarndienst.at: Auf dieser Website ist zu sehen, wann und wo der Pollenflug einsetzt und wie lang er in welcher Stärke anhält. Der Pollenwarndienst bietet auch eine Gratis-APP mit Informationen für Betroffene an.

Redaktion: Mag. Sabine Stehrer

Fachliche Freigabe: Dr. Thomas Hawranek, Leiter der Allergieambulanz an der Universitätsklinik für Dermatologie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.