Fersensporn (Fersenbein, Calcaneussporn, Fasciitis plantaris)

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Zusammenfassung
Neben entzündlichen rheumatischen Erkrankungen ist ein Fersensporn die häufigste Ursache für schmerzhafte Fersen. Es handelt sich dabei um Knochenablagerungen am Sehnenansatz der Muskeln am Fersenbein, die beim Auftreten stechende Schmerzen zumeist nach dem Aufstehen am Morgen (Anlaufschmerzen) verursachen.

Was ist ein Fersensporn?

Auf Grund von laufenden kleineren Verletzungen am Sehnenansatz der Muskeln am Fersenbein, durch Überbelastungen (Sport, Übergewicht, Gelenkfehlstellungen etc.) entstehen langsam, ohne dass zunächst größere Schmerzen auftreten, kleinere Verknöcherungen. Durch Reizungen bei Beanspruchung entstehen in der Folge Entzündungen, die wiederum zu weiteren Ablagerungen führen und in einen chronischen Krankheitsverlauf münden. Die akuten Beschwerden eines Fersensporns sind ein stechender Schmerz im Fersenbereich beim Auftreten, vor allem als Anlaufschmerz am Morgen oder nach längerem Sitzen. Der Knöchel kann dabei leicht angeschwollen sein, gleichzeitig besteht eine Druckempfindlichkeit am seitlichen Sehnenansatz des Knöchels. Ein normales Gangbild ist wegen der Schmerzen beim Abrollen des Fußes nicht mehr gegeben.

 

Ein Fersensporn ist eine verknöcherte Ablagerung am Muskel-Sehnen-Ansatz des Fersenbeins, der durch chronische Überlastung und Entzündungen verursacht wird. Ursache kann auch eine rheumatische Erkrankung sein, die vor einer weiteren Behandlung entsprechend abzuklären ist. Rund 10 % der Bevölkerung sind von diesen Ablagerungen im Fersenbereich betroffen, wobei viele dieser verknöcherten Ausziehungen des Fersenbeins beschwerdefrei bleiben. Man unterscheidet einen unteren Fersensporn im Bereich der Fußsohle sowie einen oberen bzw. hinteren Fersensporn im Bereich des Achillessehnenansatzes.

 

Was führt zu Beschwerden?

Es handelt sich bei einem Fersensporn um einen chronischen Prozess, der lange Zeit kaum Beschwerden verursacht. Entzündungen, hervorgerufen durch Belastungen, können jedoch zu akuten Schmerzen führen, welche den Gang beeinträchtigen. Die Schmerzen treten als Anlaufschmerz nach Ruhestellung bzw. am Morgen am stärksten auf und beeinträchtigen das Gehen, da ein schmerzfreies Abrollen des Fußes nicht mehr möglich ist.

 

Wie erfolgt die Diagnose eines Fersensporns?

Die Diagnose eines Fersensporns erfolgt mittels Tastuntersuchung durch den Orthopäden –  der Sehnenansatz ist druckempfindlich – und gegebenenfalls mittels Röntgen und Ultraschall.

 

Wie wird ein Fersensporn behandelt?

Überwiegend werden konservative orthopädische Maßnahmen eingesetzt, wie

  • Dehnungs- und Entlastungsübungen,
  • orthopädische Einlagen, Schaumstoffpolsterungen, Geleinlagen, gelgedämpfte Laufschuhe,
  • lokale Kältetherapien (Eis) zur akuten Schmerzlinderung.

Dazu kommen:

  • Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten.
  • Kortisoninjektionen bei akuten Beschwerden, um die Entzündung rasch zu beseitigen (wird wegen möglicher Nebenwirkungen nur zeitlich begrenzt eingesetzt).
  • Eine Stoßwellentherapie kann bei einem chronifizierten Schmerz lindernd wirken.
  • Wenn alle konservativen Methoden nicht greifen, wird eine Operation ins Auge gefasst. Dabei wird der Fersensporn abgemeißelt, mit anschließender Entlastung der Sehne durch das Tragen von Spezialschuhen.

 

Hauptrisikofaktoren für das Entstehen eines Fersensporns?

Die Hauptrisikofaktoren für einen Fersensporn sind

  • Gelenkfehlstellungen,
  • Übergewicht,
  • Überbeanspruchung der Sehnen und Muskeln am Fersenbein,
  • Alter (ab 40 Jahren tritt ein Fersensporn gehäufter auf).

 

Vorbeugung

Fersenbeine machen lange Zeit kaum Beschwerden. Bewegung und Entlastung der betroffenen Gelenke mittels Dehn- und Entspannungsübungen können vorbeugend wirken.

 

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Akute Schmerzen sind immer vom Orthopäden abzuklären, da die Gefahr einer chronischen Erkrankung besteht.

 

Weitere Informationen:

Engelke K., Hlatky M.: Gesund zu Fuß. Wien 2014

zum Buch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Redaktion: Mag. Michael Hlatky

Fachliche Freigabe: Univ.-Prof. Dr. Kurt Tiesenhausen, Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Graz