Eingewachsener Zehennagel

Zusammenfassung
Die Nagelecke wächst in den seitlichen Nagelwall. Der Nagelrand entzündet sich: er ist schmerzhaft, wird rot, schwillt an und schließlich bildet sich Eiter.
Was ist ein eingewachsender Zehennagel?
Ein eingewachsener Zehennagel (lat. Ungius incarnatus) wird durch einen kurzen, verformten Nagel und seitlichen Druck (zu enges Schuhwerk) verursacht. Die Nagelecke wächst in die seitliche Zehenhaut. So wird diese beschädigt und eine Entzündung ist die Folge. Meist ist die Großzehe betroffen.
Wie entsteht ein eingewachsener Zehennagel?
Durch falsche Nagelpflege wächst der Nagel in den seitlichen Nagelrand. Ein zu enges Schuhwerk drückt die seitliche Zehenhaut gegen die Nagelecke. Bakterien und Pilze verstärken den Entzündungsreiz.
Wie ist der Krankheitsverlauf eines eingewachsenen Zehennagels?
Die Zehe entzündet sich, wird rötlich und ist schmerzhaft. Das Gehen wird dadurch beschwerlich. Es bildet sich eine Eitertasche zwischen dem Nagel und der seitlichen Nagelhaut. Entleert sich der Eiter, lassen die Schmerzen nach. Wird die Zehe nicht versorgt, bildet sich wieder Eiter. Das beschädigte Gewebe versucht sich zu heilen und bildet schließlich das sogenannte „wilde Fleisch“.
Wie erfolgt die Diagnose eines eingewachsenen Zehennagels?
Die Diagnose ist mit den Beschwerden und dem Erscheinungsbild einfach. Dennoch gibt es Erkrankungen, die diesem Krankheitsbild ähnlich sind, wie z.B. ein Nagelpilz (Onychomykose). Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes) und Patienten mit Gefäßerkrankungen geboten, da diese Erkrankungen mit einer Wundheilungsstörung assoziiert sind.
Wie wird ein eingewachsener Zehennagel behandelt?
Bei leichten Entzündungen kann ein konservatives Vorgehen gewählt werden. Diverse Hausmittel (siehe unten) und Jodbäder wirken desinfizierend und heilend. Ein offenes Schuhwerk entlastet die Zehe. Ist die Verletzung abgeheilt, gilt besonderes Augenmerk dem nächsten Nägelschneiden (Nägel gerade).
Eine weitere Möglichkeit, eingewachsene Zehennägel frühzeitig zu behandeln, sind Nagelkorrekturspangen oder kleine Silikonröhrchen, in die die Nagelkante fixiert wird (durch einen Podologen). Diese Methoden haben das Ziel, die seitliche Haut zu schützen.
Bei schweren Entzündungen ist eine Operation erforderlich: eine Teilresektion der Nagelkante in Verbindung mit „Phenolisierung“. Unter Lokalanästhesie wird ein Teil des Zehennagels mit der Nagelwurzel entfernt. Die Phenollösung zerstört das nagelbildende Gewebe. Mit dieser Operation werden wiederkehrende eingewachsene Nägel sehr gut verhindert.
Welche Hausmittel gibt es gegen einen eingewachsenen Zehennagel?
Wund- und Heilsalben, Topfen, Propolis, Kamillentee, Honig sind in vielen Haushalten vorhanden und ein Therapieversuch in leichten Fällen.
Wie kann einem eingewachsenen Zehennagel vorgebeugt werden?
Die beste Vorbeugung ist die richtige Nagelpflege und ein bequemes, nicht zu enges Schuhwerk. Weiter sind ein gerader Nagelschnitt (nicht so rund wie die Zehenspitze) und Nagelecken, die das Nagelbett überragen, gute Prophylaxen.
Weitere Informationen:
Klaus Engelke, Michael Hlatky: Gesund zu Fuß: Hallux, Fersensporn & Co, Wien 2014
Redaktion und fachliche Freigabe: Dr. Christian Benisch, Arzt für Allgemeinmedizin in Wien
Datum: 13. Dezember 2018
Kategorien: Krankheiten