Achillessehnenverletzung (Achillessehnenriss, Tendinopathie der Achillessehne)

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Zusammenfassung
Bei einer Achillessehnenverletzung (Achillessehnentendinopathien) handelt es sich um Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Achillessehne.

Was ist eine Achillessehnenverletzung?

Verletzungen der Achillessehne (Achillessehnentendinopathien; von lat. tendo  = Sehne, griech. pathos = Leiden) führen zu Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Achillessehne, häufig aufgrund von Überlastung. Die Achillessehne verbindet das Fersenbein mit der Wadenmuskulatur und ist beim Gehen oder Laufen für das Abheben des Fersenbeines vom Boden verantwortlich.

 

Welche Formen von Achillesverletzungen gibt es?

Je nach Dauer der Beschwerden, kann man Verletzungen der Achillessehne folgendermaßen einteilen:

  • akute Tendinopathie: wenige Tage bis zwei Wochen
  • subaktute Tendinopathie: zwischen zwei und sechs Wochen
  • subchronische Tendinopathie: zwischen sechs Wochen und sechs Monaten
  • chronische Tendinopathie: mehr als sechs Monate

 

Wie entstehen die Verletzungen (Tendinopathien) der Achillessehne?

Die schmerzhaften Veränderungen werden hervorgerufen durch ungewohnte Belastungen oder chronische Überlastungen, wie zum Beispiel zu intensives Laufen. Die Schmerzen werden vor allem bei der Kontraktion und der Dehnung der Wadenmuskulatur verspürt, auch bei beidseitigem Abtasten der Sehne (z.B. mit Daumen und Zeigefinger) kommt es zu erhöhter Druckempfindlichkeit. Das mittlere Drittel der Achillessehne kann mitunter sichtbar geschwollen sein.

 

Was ist ein Achillessehnenriss?

Bei einem Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur) kommt es zu einem kurzen heftigen Schmerz, oft begleitet von einem deutlich hörbaren Knall. Der Patient hat den Eindruck, dass ihn jemand von hinten in die Wade getreten hat. Er kann nicht auf den Zehenspitzen stehen.

Eine Achillessehne kann zur Gänze oder nur zum Teil reißen. Es handelt sich um eine typische Verletzung bei männlichen Freizeitsportlern (häufig bei Ballsportarten) zwischen 30 und 50 Jahren.

 

Wie werden Achillessehnenverletzungen festgestellt?

Der Orthopäde oder Sportarzt stellt die Diagnose anhand der Symptome oder nach einer Ultraschall-Untersuchung.

 

Wie werden die Verletzungen behandelt?

Achillessehnentendinopathien erfordern vorübergehende Sportpausen. Der Patient sollte auf die als Ursache angenommenen Aktivitäten wie Laufen oder Fußballspielen bis zur Ausheilung verzichten. Alternative und die Sehne nicht belastende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind erlaubt. Kühlende Gels, aber auch Topfenwickel können in der Akutphase angewendet werden.

Des Weiteren werden Dehnungsübungen für die Wadenmuskulatur und die Achillessehne empfohlen (siehe Grafik). Der Patient steht dabei auf einer Stiegenstufe, die Fersen ragen über den Treppenabsatz hinaus. Das Körpergewicht lastet auf dem gesunden Fuß, dessen Ferse angehoben wird. Sodann wird das Gewicht auf den kranken Fuß verlagert und die Ferse dieses Fußes bis unter die Treppenstufe abgesenkt. Die Übung wird sowohl bei gestrecktem Kniegelenk (3 × 15 Wiederholungen) als auch bei leicht gebeugtem Kniegelenk (3 × 15 Wiederholungen) durchgeführt (siehe Grafik).

Achillessehnenriss_Grafik

(c) Verlagshaus der Ärzte

Entzündungshemmende Schmerzmittel können im Akutstadium ebenfalls verabreicht werden. Nach ein bis zwei Wochen sollten die Patienten beschwerdefrei sein.

Bei einer chronischen Achillessehnentendinopathie können ein bis zwei Steroidinjektionen in das Gewebe um die Sehne eingebracht werden, mit einem mehrwöchigen Intervall zwischen den einzelnen Injektionen. Nach den Injektionen muss eine zumindest zweiwöchige Ruhigstellung eingehalten werden, bevor der Patient den verletzten Fuß wieder mehr belasten kann, wobei nur langsam bis zur vollen Belastung gesteigert werden sollte.

Eine Operation ist angebracht, wenn die konservative Therapie der chronischen Tendinopathie erfolglos bleibt. Dabei wird das chronisch entzündete Gewebe entfernt.

 

Wie wird ein Achillessehnenriss behandelt?

Bei einem Riss der Achillessehne ist eine Operation vor allem bei jungen Patienten oder bei Sportlern angezeigt. Die Entscheidung für eine Operation oder eine konservative Behandlung sollte innerhalb von 24 Stunden nach der Verletzung von einem Chirurgen getroffen werden. Die Operation sollte dann innerhalb einer Woche, vom Beginn der Verletzung gezählt, durchgeführt werden.

Eine konservative Therapie (ohne Operation) eines Achillessehnenrisses ist bei älteren, weniger aktiven Patienten angebracht. Die Heilung eines Achillessehnenrisses kann bis zu 12 Wochen dauern.

 

Weitere Informationen:

Marquardt M.: Die Laufbibel: Das Standardwerk zum gesunden Laufen. 2012

Redaktion: Mag. Wolfgang Bauer

Fachliche Freigabe:  Dr. Gerd Seitlinger, FA für Orthopädie, Unfallchirurgie und Chirurgie, Orthofocus Salzburg,  http://www.orthofocus.at