Bauchspeicheldrüsenkrebs, Pankreaskrebs, Pankreaskarzinom

Kurzbeschreibung:

Es handelt sich um eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Bauchspeicheldrüse. Über die Blut- und Lymphbahn verteilen sie sich in andere Organe.

Beschreibung:

Die Bauchspeicheldrüse wird in der medizinischen Fachsprache Pankreas genannt und liegt in der oberen Bauchhöhle zwischen Leber und Milz. Sie produziert Stoffe für die Verdauung und ist für die Zuckerregulation wichtig. Ein ungehemmtes Wachstum der Zellen beeinträchtigt die Organfunktionen.

Wie entsteht der Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Oft ist die Ursache unbekannt. Es gibt aber Faktoren, die das Risiko für einen Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Raucher erkranken zwei- bis dreimal häufiger als Nichtraucher.  Alkoholkonsum, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Fettleibigkeit (Adipositas) sind weitere Risikofaktoren. Sind mehrere Angehörige ersten und zweiten Grades (Eltern, Geschwister) an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, spricht man von einem familiären Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Wie erkenne ich einen Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht nur selten Frühsymptome. Daher werden viele Diagnosen erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt. Die Beschwerden reichen von allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bis hin zu Bauchschmerzen.  Nach den Mahlzeiten beginnen diese Schmerzen und strahlen als Dauerschmerz gürtelförmig in den Rücken. Je nach Lokalisation des Krebses werden die Gallengänge verschlossen, der Patient bekommt eine gelbliche Hautfarbe – eine schmerzlose Gelbsucht. Bei Verschluss der Milzvenen vergrößert sich die Milz. Eine neu diagnostizierte Zuckerkrankheit kann einem Bauchspeicheldrüsenkrebs vorangehen.

Wie häufig ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs?

2015 erkrankten 1757 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht so häufig (4 % der Krebsfälle). Pankreaskrebs ist die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern und Frauen in Österreich.

Wie erfolgt die Diagnose eines Bauchspeicheldrüsenkrebses?

Im Blut können erhöhte Werte der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Gallenwege nachgewiesen werden. Die Tumormarker des Bauchspeicheldrüsenkrebses (bestimmte charakteristische und im Blut nachweisbare Proteine, v.a. CA 19-9) eignen sich nicht zur Diagnose, sondern dienen der Verlaufskontrolle. Tumormarker können auch bei gesunden Menschen erhöht sein.

Eine Ultraschalluntersuchung des Bauches kann Veränderungen zeigen, die auf ein Pankreaskarzinom hindeuten. Wird der Ultraschall endoskopisch durchgeführt, können auch kleinere Tumore erkannt werden. Gewebeproben (Biopsien) können gleich entnommen werden. Eine weitere sehr genaue Bildgebung ist die Computertomografie. Für Spezialfragen stehen noch weitere radiologische Techniken zur Verfügung.

Wie wird ein Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt?

Das wesentliche Ziel der Behandlung besteht darin, den Krebs zurückzudrängen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Je nach Stadium wird das Karzinom operativ entfernt, bestrahlt und oder mit einer Chemotherapie behandelt.

Sofern der Krebs noch klein ist oder keine Tochtergeschwüre (Metastasen) gebildet hat, wird der Teil der Bauchspeicheldrüse mit dem Tumor entfernt.

Wenn der Tumor schon weit fortgeschritten ist, wird der Chirurg darauf achten, dass die Blutgefäße, der Gallengang oder der Darm nicht zusammengedrückt werden. Teile des Darms und Magens können entfernt und die Enden wieder zusammengenäht werden. Nach der Operation wird der Bauchspeicheldrüsenkrebs noch mit einer Chemotherapie oder einer Strahlentherapie behandelt.

 

Weitere Informationen:

http://www.krebshilfe.net/

http://www.selbsthilfe-pankreaskarzinom.at/

 

Redaktion und fachliche Freigabe: Dr. Christian Benisch, Arzt für Allgemeinmedizin in Wien