Richtige Hand- und Nagelpflege: Anleitung & Tipps
Sie sind Wind und Wetter ausgesetzt. Die meisten von ihnen machen außer mit Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und UV-Strahlen auch noch Bekanntschaft mit Staub, Schmutz und Chemikalien. Wen wundert es da, wenn viele Hände rau und rissig werden, ihre Nägel uneben und glanzlos? Das bereitet Unbehagen, wenn man sich in Gesellschaft begibt. Und kann sogar die Entstehung von Krankheiten fördern. Darum dürfen Hände nicht ungepflegt bleiben. Denn schöne Hände sind gesünder. Und gelten als Visitenkarte für ein gepflegtes Äußeres.
Hände verraten so einiges über ihre Besitzer. Sie lassen zum Beispiel ihr Alter erahnen und erzählen von ihrer Arbeit. Außerdem sind sie wichtige Werkzeuge bei zwischenmenschlichen Kontakten, etwa bei Begrüßungen (“Händeschütteln“) oder Liebkosungen. Fingernägel wiederum geben Auskunft über den Gesundheitszustand. Sie unterstreichen den eigenen Stil und lassen sich – etwa mit farbigem Nagellack und kreativer Nail Art – modisch aufpeppen. Und nicht zuletzt: Viele Menschen schauen bei ihren Mitmenschen zuerst auf die Hände. Alles Gründe, warum man sie gepflegt halten sollte.
Tipps zur Handpflege: wie man seine Hände schützt
Geschmeidige, streichelzarte Hände, das haben die wenigsten von Natur aus. Doch gibt es einige Methoden, den Zustand der Greifwerkzeuge in Richtung gutes Aussehen zu bringen. Und zwar:
- das richtige Händewaschen, bei dem man ausschließlich milde, pH-neutrale, rückfettende Seifen und nur lauwarmes Wasser verwenden sollte. Zu kalte oder zu heiße Temperaturen entziehen der Haut Fett und Feuchtigkeit. Wenn nötig, entfernt man zusätzlich mit einer weichen Nagelbürste außer Schmutz auch abgestorbene Hautzellen.
- eine nachhaltige Handpflege, d.h. das Auftragen und Einmassieren einer reichhaltigen Handcreme. Mit bewährten Durchfeuchtern wie Urea (Harnstoff), Glycerin oder Hyaluron (Bindegewebsbestandteil) ein- bis zweimal täglich. Aber ohne potenziell allergieauslösende und krebserregende Parabene (PHB; = Konservierungsstoffe), PEG/PEG-Derivaten (Emulgatoren) oder austrocknenden Paraffinen.
- ein Handpeeling, das abgestorbene Hautschuppen entfernt. Zum Beispiel mit einer Mischung aus Zucker und Olivenöl, mit der man die Hände einreibt. Ein paar Minuten einwirken lassen, dann abwaschen.
- eine Massage mit warmem Pflanzenöl (z.B. Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl) die bei rissigen und spröden Händen hilft. Alternative: ein Paraffinbad, bei dem die Hände in warmes Paraffinwachs getaucht und anschließend in Handschuhe gepackt werden. Das Eintauchen in eine aufgeschnittene Zitrone hilft bei rauen Fingerkuppen.
- dünne Baumwoll-Handschuhe über Nacht anziehen, nachdem die Hände mit einer dicken Schicht reichhaltiger Handcreme (z.B. mit Fettsäuren oder Sheabutter) eingecremt wurden. Am nächsten Morgen gibt es als Belohnung eine samtweiche Haut.
- Gummi- bzw. Arbeitshandschuhe anziehen beim Gebrauch aggressiver Chemikalien wie z.B. Putzmittel. Ebenso bei der Gartenarbeit, um eine Schwielenbildung zu vermeiden.
- Edelstahl gegen Gerüche: Beim Kochen nehmen die Hände Ausdünstungen an, etwa beim Schneiden von Knoblauch, Zwiebel oder Fisch. Dagegen hilft normale Seife nicht. Aber rostfreier Edelstahl wie z.B. die Spüle, an der man seine Hände reiben kann, um die unguten Düfte loszuwerden. Besser noch wirken Edelstahl-“Seifen“, die Gerüche neutralisieren.
- UV-Schutz: Hände benötigen Sonnencreme in der warmen Jahreszeit, denn Sonnenlicht verursacht auch an ihnen Altersflecken und Falten.
Tipps zur Maniküre: wie richtige Nagelpflege aussieht
Ob lange oder kurze, natürliche oder künstliche Fingernägel, regelmäßig gepflegt gehören sie alle. Denn sie sind nicht nur ein Blickfang, sondern können auch unangenehm werden, wenn man nicht darauf achtet, sie immer wieder zu reinigen und zu kürzen. Nagelbettentzündungen oder ein eingewachsener Nagel sind nun wirklich nichts, das man sich wünscht. Darum empfiehlt es sich, eine gute Maniküre zu betreiben. Das bedeutet
- die Fingerspitzen etwa drei Minuten lang in warmem Seifenwasser eintauchen, damit die Nägel weicher und biegsamer werden. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sie während des Reinigens einreißen oder brechen. Danach die Oberfläche der Nägel mit einer Nagelbürste abschrubben.
- die Fingernägel vor einer Schmutzarbeit an einem Stück Seife reiben, um sie damit zu füllen, sodass der Schmutz kaum noch Platz findet unter den Nägeln, die dann leicht gereinigt werden können.
- die Fingernägel feilen statt schneiden, sonst brechen sie leichter ab. Aber möglichst nicht mit einer Metallfeile, auch wenn die lange hält. Sie raut die Nägel nämlich auf. Dann splittern oder brechen sie eher. Stattdessen ist es ratsam, vor allem bei brüchigen Nägeln eine Sandblatt-, Mineral- oder Glasfeile zu verwenden, um sie schonend zu bearbeiten. Das sollte so geschehen, dass die Feile immer nur in eine Richtung bewegt wird, um den Nagel nicht aufzurauen. Dabei kann man auch ästhetisch auf die Horngebilde einwirken, etwa breite Nägel optisch verschmälern, indem man sie in eine ovale und damit streckende Form bringt.
- Nägel und Nagelbett richtig pflegen durch regelmäßiges, kreisendes Einreiben mit Nagelöl oder Nagelcreme. Die Prozedur schützt die Gebilde vor dem Austrocknen und Einreißen. Dazu benötigt man nicht unbedingt teure Pflegeprodukte. Es tun auch preiswerte Hausmittel, von denen man das eine oder andere meistens zuhause hat. Wie etwa Zitronensaft. Dünn aufgetragen hilft er gegen verfärbte Nägel und wirkt zudem hautreinigend. Mit einem Teelöffel Rizinusöl vermischt festigt er die Nägel auch noch. Vaseline, Olivenöl oder Glycerin wiederum sorgen für mehr Glanz der Nägel.
- sind die Nägel weich und brüchig, schafft ein auf ihren vorderen Teil (der untere Teil soll seine Elastizität behalten) aufgetragener Nagelhärter Abhilfe, der sie stärkt, schützt und versiegelt. Oder man reibt sie mit Olivenöl ein und bestreicht sie auch vor dem Geschirr spülen oder Putzen damit. Ebenso nützlich: tägliches Bürsten mit Zitronensaft.
- die Nagelhaut zurückschieben und zwar vorsichtig und sanft nach hinten. Mit einem Watte- oder einem Rosenholzstäbchen. Am besten, nachdem die Nägel zuvor mit Wasser oder Nagelhautentferner eingeweicht wurden. Keinesfalls die Nagelhaut mit einer Schere schneiden. Das kann zu Verletzungen und Entzündungen führen.
- ist ein Nagel eingewachsen, ihn über Nacht mit einem ölgetränkten Lappen umwickeln. Dann ist er am nächsten Morgen so weich, dass man ihn problemlos schneiden kann.
Übrigens: Gegen notorisches Nägelkauen, das zu Verletzungen und Entzündungen führen kann und die Nägel sehr ungepflegt aussehen lässt, hilft das Auftragen einer speziellen Flüssigkeit mit Bitterstoffen aus der Apotheke, die einem durch ihren Geschmack das Nagelbeißen vergällt.
Nägel lackieren
Ob Nagellack den Nägeln nützt oder schadet, darüber scheiden sich die Geister. Möglicherweise schützt er sie vor dem Austrocknen und vor Umwelteinflüssen wie beispielsweise Chemikalien. Doch soll häufiges Auftragen von Nagellack die Nägel gelblich verfärben, weil kaum Luft an sie gelangt. Abgesehen davon enthalten einige Nagellacke nachgewiesenermaßen krebserregende und/oder allergieauslösende Stoffe. Gegen einen maßvollen Gebrauch von qualitätsgeprüftem Nagellack ist jedoch sicherlich aus gesundheitlicher Sicht nichts einzuwenden.
Bevor man mit der Pinselei loslegt, gilt es aber zu beachten:
- Die Prozedur nicht nach dem Baden starten, damit die Nägel nicht aufquellen. Sonst ziehen sie sich beim Trocknen zusammen und der Lack blättert rasch ab.
- Auch nicht nach dem Eincremen der Hände. Sonst haftet der Lack nicht gut.
- Die Nägel mit Lackentferner oder Alkohol entfetten, da der Lack sonst nicht hält.
- Auch eventuelle alte Nagellackreste auf den Nägeln vollständig entfernen.
- Einen Unterlack oder Rillenfüller (Ridge-Filler) vor dem eigentlichen Nagellack auftragen, damit eine ebenmäßige Nageloberfläche entsteht, sodass der Lack sich gleichmäßig verteilen kann und gut hält. Zudem schützt der Unterlack vor durch den Nagellack bedingten Verfärbungen der Nägel. Dazu muss man ihn aber vollständig trocknen lassen.
- Zuerst den Daumennagel lackieren, weil er die größte Fläche aufweist und daher am längsten zum Trocknen braucht.
Apropos Trocknen: das lässt sich nicht dadurch beschleunigen, dass man lackierte Nägel anhaucht. Denn durch die Feuchtigkeit in der Ausatemluft trocknet der Lack sogar schlechter. Auch die Nägel föhnen oder mit den Händen herumwedeln ist nicht ideal, weil die Luftstöße Wellen im Lack erzeugen. Wirklich rasch geht es nur mit extra schnell trocknendem Sekunden-Nagellack oder speziellen Trockensprays.
Wenn später der Lack bzw. sein Rest zu entfernen ist, geschieht das am besten immer vom Nagelbett ausgehend nach oben hin zur Nagelspitze. Sonst gelangen womöglich Lackreste unter die Nagelhaut und verursachen Entzündungen. Die Prozedur sollte bei geöffnetem Fenster stattfinden, damit die Dämpfe des Lösungsmittels besser abziehen. Kleinflächiges Arbeiten am Nagel erspart der Haut den Kontakt mit dem Nagellackentferner (am besten auf Alkoholbasis, ohne Aceton), der sie sonst entfettet. Nach dem Nagellackentfernen die Hände vorsorglich mit einer fettenden Creme einreiben.
Heikles Thema: künstliche Nägel
Sie sind zwar ein Hingucker, doch bei dauerhaftem Gebrauch schaden die künstlichen Imitate den echten Fingernägeln, egal ob es sich um Gelnägel oder Kunststoffblenden handelt. Weil sie kaum Sauerstoff mehr an die Naturnägel lassen. Die werden dadurch immer weicher und poröser. Auch können sie ihr Nagelbett nicht mehr vor Keimen schützen. Zudem können zwischen echten und künstlichen Nägeln Hohlräume entstehen, in denen sich Pilze und Bakterien einnisten und zu Infektionen sowie Verfärbungen der Fingernägel führen können. Oder es entwickelt sich eine Kontaktallergie gegen die künstlichen Gebilde, die durch eine gerötete, juckende Haut um die Nägel mit Bläschenbildung bemerkbar macht.
Datum: 25. Februar 2019
Kategorien: Haut- und Geschlechtskrankheiten, Schönheit & Ästhetik