Hausmittel: Was wirkt gegen Husten, Schnupfen & Co.?

Eine simple Erkältung und viele andere Wehwehchen lassen sich problemlos mit Hausmittelchen kurieren. Wie und warum Medizin aus Haus und Garten wirkt, erfahren Sie hier. Rezepte inklusive.
Eigentlich reicht zur Behandlung grippaler Infekte “abwarten und Tee trinken“. Zahlreiche – noch dazu kostengünstige – Mittel, die praktisch in jedem Haushalt zu finden sind, können aber die Symptome abschwächen und die Krankheitsdauer ein wenig verkürzen. Das anerkennt inzwischen auch die Schulmedizin.
Zwiebel bekämpft Halsweh und Husten
Die Speisezwiebel kann laut Volksheilkunde das Herz schützen und Krebs vorbeugen. Ihre hervorstechendste heilsame Eigenschaft aber ist ihre antimikrobielle (gegen Krankheitserreger gerichtete) Wirkung, weshalb sie sehr häufig in Hausmitteln gegen Erkältungen (z.B. als Zwiebelöl) Verwendung findet. Gegen Halsschmerzen bewährt sich ein warmer Zwiebelwickel: Ein bis zwei Zwiebeln fettfrei weich dünsten, in ein Tuch wickeln und um den Hals legen. Den Wickel mit einem Baumwolltuch und Wollschal fixieren.
Altbekannte Rezepte gegen Halsweh und Husten sind
- der Zwiebelhonig: Eine rohe Zwiebel fein hacken, mit ein paar Löffeln Honig vermischen, über Nacht stehen lassen und bei Halsschmerzen löffelweise einnehmen.
- die Zwiebelmilch: Eine kleine rohe Zwiebel fein hacken, mit einer Tasse Milch fünf Minuten köcheln lassen. Die Zwiebel abseihen, die Milch ein wenig abkühlen lassen und einen Teelöffel Honig dazu geben
Inhalieren beruhigt trockene Schleimhäute
Inhalieren besänftigt entzündete Schleimhäute in Nase und Rachen. Heilpflanzen-Zusätze wie Salbei, Eibisch, Thymian oder auch ätherische Öle (z.B. von Eukalyptus oder Pfefferminz) wirken desinfizierend bzw. schleimhautabschwellend. Zwei Teelöffel Tee oder fünf Tropfen ätherisches Öl in ein Liter heißes Wasser geben und damit 10 bis 15 Minuten inhalieren.
Salz befreit verschleimte Atemwege
Auch wenn Salz keimtötend wirkt, sollten Inhalationen mit Salzlösungen nur bei stark verschleimten Atemwegen (Husten mit Auswurf) angewendet werden, denn Salz trocknet aus. Ähnliches gilt für Kamille. Bei trockenem Husten oder Kratzen im Hals eignet sich besser das Inhalieren mit Eibisch-, oder Salbeitee.
Gegen Erkältungen helfen – auch vorbeugend – Nasenspülungen mit Salzwasser: Einen halben Teelöffel Salz in ¼ Liter lauwarmem Wasser auflösen. Die Salzlösung in eine Nasendusche aus der Apotheke oder einen Becher füllen. Den Kopf zur Seite neigen, den Hals der Nasendusche in eines der Nasenlöcher stecken und die Kanne so anheben, dass die Lösung in das eine Nasenloch rein- und aus dem anderen Nasenloch wieder rausläuft. Dann sich vorsichtig schnäuzen. Den Vorgang auf der anderen Seite wiederholen.
Salbei beseitigt Halsschmerzen
Salbei besitzt ätherisches Öl, das Krankheitserreger vernichten kann und Gerbstoffe, die die Empfindlichkeit der entzündeten Schleimhaut verringern und die Heilung fördern. Salbeitee in der Apotheke (garantiert einen festgelegten Gehalt an wirksamen Inhaltsstoffen) kaufen, davon ein bis zwei gehäufte Teelöffel Salbeiblätter mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und rund 10 Minuten ziehen lassen. Mit lauwarmem Tee – bei Bedarf auch stündlich – gurgeln. Einen ähnlich guten Dienst leistet Honig. Auch er wirkt antimikrobiell. Für unterwegs eignen sich praktischerweise Lutschpastillen mit Salbei. Sie regen den Speichelfluss an, was die Mundhöhle feucht und gut durchblutet hält – eine wesentliche Voraussetzung, dass das Immunsystem besser mit den Krankheitserregern fertig wird.
Ingwerglühwein heizt Krankheitserregern ein
Ingwer wirkt antimikrobiell. Einige Bestandteile des ätherischen Öls hemmen die Vermehrung von Rhinoviren (Schnupfenerreger). Daher gilt in der Volksmedizin Ingwerglühwein als Heilmittel gegen grippale Infekte: Fünf Scheiben Ingwer mit etwas Rotwein und heißem Wasser ziehen und dann abkühlen lassen. Honig und den Saft einer halben Zitrone dazu geben. Einen ähnlichen Effekt hat Ingwertee: Einige Scheiben Ingwer mit heißem Wasser aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen und mit Honig süßen.
Linden- und Holunderblütentee als schnelle Keimkiller
Linden– und Holunderblütentee helfen dem Organismus, eine Infektion über Nacht auszuschwitzen. Zwei Teelöffel der Linden- oder Holunderblüten mit kochend heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Vor dem Zubettgehen trinken.
Geriebener Apfel stoppt Durchfall
Äpfel enthalten Pektin, das Schadstoffe und Keime bindet. Das leicht verdauliche, vitaminreiche Hausmittel fein reiben und so lange stehen lassen, bis es braun geworden ist. Eventuell zum Ausgleich mit dem Durchfall verloren gegangener Elektrolyte eine Prise Salz zugeben.
Ab wann zum Arzt?
Hausmittel eignen sich prima zur Vorbeugung oder Behandlung leichter Infekte. Treten aber Symptome wie z.B. hohes Fieber oder Husten mit eitrigem Auswurf auf, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Gleiches gilt, wenn Krankheitssymptome länger als eine Woche andauern.
Link zu unserem Lexikon:
Hausmittel
Datum: 28. Juni 2013
Kategorien: Hausmittel